Wir verabschieden uns für eine Weile von Spanien und reisen weiter nach Portugal. Unser Startpunkt in Portugal bildet das dünn besiedelte Alentejo nördlich der Algarve. Zunächst besuchen wir mit Evora einer der wenigen Städte des Alentejo.
Mit rund 57.000 Einwohner stellt Evora bereits den größten Ort des Alentejo dar. Aus einer langen Historie als Regierungs- und Verwaltungssitz dieser Region resultieren trotz der Größe eine durchaus beachtliche Anzahl von Sehenswürdigkeiten und diese konzentriert auf kleinem, gut zu erlaufenden Raum. Der historische Ortskern innerhalb der alten Stadtmauern erhielt 1986 den Status eines UN Weltkulturerbes. Nicht verwunderlich bei 365 unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden allein innerhalb dieses Bereiches. Die 1976 wieder eröffnete Universität verleiht der Stadt zusätzlich noch jugendliche Spritzigkeit.
Beides zusammen, die Historie und jugendliche Leichtigkeit der Studenten, beschert uns einen sehr bemerkenswerten Pfingstsonntag. Während wir Morgens in der Knochenkapelle der Franziskanerkirche Sao Francisco an die Vergänglichkeit unseres irdischen Lebens ermahnt werden, erleben wir Mittags die Lebensfreude junger Menschen bei einem Umzug der Studenten. Auf bunt geschmückte Wagen tanzen die jungen Menschen, singen laut die Erkennungslieder Ihrer Fachschaft und bespritzen sich gegenseitig mit alkoholischen Getränken, zumeist Bier und Wein. Klar nicht alle Getränke werden verschüttet, sondern auch ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt. So steigt die Ausgelassenheit mit der zurück gelegten Strecke. Was genau die Studenten feiern, konnten wir nicht herausfinden, aber es scheint ein positiver Anlass gewesen zu sein.
Neben Evora besuchen wir noch das Dörfchen Monsaraz, hoch gelegen auf einem Berg, bietet sich eine atemberaubende Sicht auf den Alentejo. Das Dorf vermittelt mit den weiß gekalkten alten Häusern und der Burgruine einen Eindruck von der mittelalterlichen Lebensweise. Und da wir schon in der Historie schwelgen, machen wir noch einen Abstecher zu zwei steinzeitlichen Überbleibseln. Dem portugiesischen Stonehenge „Cromeleque dos Almendres“ und der größten Megalith-Anlage Portugals dem „Anta Grande do Zambujeiro“.
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