25. – 30. April: Nach Bergdörfern mit maurischer Architektur besuchen wir mit Granada zum ersten Mal eine Stadt, deren Erscheinungsbild immer noch stark vom maurischen Erbe geprägt ist. Und wie wir feststellen, führen die engen Gassen mit alten Häusern, dazwischen größere und kleinere Plätze und die überall anzutreffenden Straßenmusiker zu einer besonderen Atmosphäre.
Als Ausgangspunkt für unsere Erkundungstouren wählen wir den Campingplatz Granada in dem Vorort Peligros. Er stellt eine mittelgroße Anlage dar, besitzt schattige und ausreichend große Stellplätze auf Terrassenstreifen, da der Platz an einem recht steilen Hang liegt. Und der Hauptvorteil, mit dem Linienbus erreichen wir Granada in einer guten halbe Stunde. Übrigens eine Konstellation, die wir in Spanien fast ausnahmslos antreffen, die Campingplätze liegen etwas außerhalb der Touristenzentren am Stadtrand oder in Vororten. Fast immer, leider mit Ausnahmen, lassen sich die Sehenswürdigkeiten dann aber recht bequem mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichen.







An Granada begeistert uns besonders die freundliche und friedliche Atmosphäre. Es macht uns riesigen Spaß durch die Stadt zu laufen und die Gassen und Plätze zu erkunden. Immer gibt es wieder etwas neues zu entdecken, ganz besonders für uns natürlich die allenthalben zu bestaunenden maurischen Häuser und Reste der alten Stadtmauern. Dazu aber auch „neuere“ Stadthäuser aus den späteren Epochen und immer wieder repräsentative Bauten und Kirchen der auf die Mauren folgenden christlichen Herrscher.










Besonders gefallen hat uns das arabische Viertel, welches noch im wesentlichen der alten maurischen Besiedlung gleicht. Im arabischen Viertel liegen drei Aussichtspunkte mit jeweils fantastischer Aussicht auf die Alhambra. Auch wenn wir wegen der Lage des arabischen Viertels an einem Hügel ganz schön ins Schwitzen kommen, so lohnt sich die Anstrengung für uns allemal.



























Zu der besonderen Atmosphäre in Granada tragen ganz wesentlich die Straßenmusiker bei. Hauptsächlich, aber nicht nur, spanische Gitarre zumeist Flamenco hören wir auf Plätzen und besonders beeindruckend in Durchgängen und und Hallengängen. Neben einheimischen Musikern sehen wir noch viele weitere Nationen, häufig „outen“ sich die Musiker mit kleinen Nationalflaggen an ihren Ständen. Granada ist auch einer der Orte an denen Musiker spanische Gitarre und in speziellen Flamenco lernen und ihre Fähigkeiten weiter entwickeln können. Am meisten beeindruckt hat mich übrigens ein japanischer Gitarrist mit einem unglaublich virtuosen und exakten Spiel. Erstaunlich was Menschen für Fähigkeiten mit (sehr) viel Übung entwickeln können.



Auch wenn Granada einen touristischen Anziehungspunkt sonder gleichen darstellt, so finden wir doch, mit wenigen Schritten von den Hauptanziehungspunkten weg, noch fast menschenleere Gassen. Auch lohnt es sich die Hauptplätze an verschiedenen Tagen oder Zeiten anzulaufen. Ein Aussichtspunkt zu einer Zeit völlig überlaufen, zeigt sich am nächsten Tag oder gar nur ein-zwei Stunden später, als nur mäßig besucht. Mit ein wenig Ausdauer und Muße können wir selbst die bekannten Plätze und Aussichtspunkte in Ruhe genießen.
Trotzdem sei es noch einmal gesagt, es besuchen wirklich große Massen diese Stadt. Allenthalben zu bemerken bei den Buchungen für die Alhambra. In unserem Fall bereits in der Vorsaison für 6 Wochen im Voraus ausgebucht. Wir konnten trotzdem 2 Karten aus einem kurzfristig zurück gegebenen Kontingent ergattern. Auch wenn wir einen kleinen Aufpreis auf die Eintrittskarten als Vermittlungsgebühr zahlen mussten, es hat sich voll und ganz gelohnt. Tief beeindruckt uns diese Mischung aus maurischer und gotischer Architektur, die schiere Größe der Anlage und die Pracht und Schönheit der Gärten. Und immer wieder eingestreut Brunnen und Wasserspiele. In dieser so trockenen Landschaft ein Zeichen von Wohlstand und Macht.
Die Karten für die Alhambra gab es (nur) in Kopplung mit Karten für eine Flamenco Show. Die Flamenco Show stellte sich als wirklich sehr sehenswert heraus. Das Gratis Getränk war auch recht ordentlich und die Show in dem besonderen Ambiente einer natürlichen Höhle zu genießen schon ein besonders Erlebnis. Die Nutzung von natürlichen Höhlen als zusätzliche Räume in den Häuser soll nach Reiseführer recht häufig in dem altern Stadtviertel Albucin der Fall sein.


Generell empfanden wir die Preise für Essen, Getränke, Campingplätze, touristischen Aktivitäten etc. bisher in Spanien als bemerkenswert günstig und deutlich preiswerter verglichen mit Deutschland. Und das gilt auch für so begehrte Ziele wie Granada, Barcelona, Alicante etc. Und selbst in diesen touristischen Hochburgen liegen die Preise überall in etwa auf dem gleichen Niveau, unabhängig davon ob man sich direkt an oder in einer Hauptsehenswürdigkeit befindet. Ein Beispiel, der halbe Liter eisgekühltes Wasser kostet auch in (!) der Alhambra vom fliegenden Händler nur 1 Euro, so wie in fast allen anderen Kiosken im Land auch. Und noch bemerkenswerter, die Alhambra lässt trotz strenger Lenkung der Touristenströme auch hier fliegende Händler zur Versorgung der Touristen zu. Diese Phänomen der Kundenorientierten Lösung treffen wir nicht nur hier, sondern sehr häufig an. Deswegen ganze fünf von fünf Sternen an die diversen Touristenbüros in Spanien für die kundenorientierte Organisation!
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