Auf dem Weg Richtung Lissabon legen wir noch einen Zwischenstopp an der Binnenbucht Lagoa de Santo André ein. Diese Binnenbucht entstand an der Mündung mehrere Flüsse. Eine Sanddüne behindert den Abfluss des Süßwassers, so bildete sich dahinter ein flacher und großer See. Ab und an schwappt entweder das Süßwasser in das Meer, wenn der Zufluss durch Regen mal stärker ausfällt. Oder umkehrt wenn eine starke Tiede das Meerwasser Richtung Landesinnere in den See drückt. Und einmal im Jahr hilft der Mensch nach und öffnet mit schweren Gerät die Landenge zum Meer.

Die Mischung aus Süß- und Meerwasser mit längeren Zeiten der Trennung ließ ein sehr spezielles Ökosystem entstehen. Nicht überraschend liegen weite Teile des Sees und größere Abschnitte der Dünnen in einem Naturschutzgebiet. Trotzdem besteht ein gut gepflegter Zugang zum Strand, der auf der gesamten Länge auf der Meerseite genutzt werden darf. Und was für ein Strand! In Summe gut 50 km lang (einige Quellen sprechen sogar von 65 km) mit hellem, etwas gröberen Sand, sauberem türkisen Wasser, einer leichten kühlen Brise vom Meer. Für uns, die wir mal ein-zwei Stunden am Meer liegen und zwischendurch kurz in die Fluten hüpfen wollen, perfekt.

Leider für andere Besucher nicht optimal. Den Surfern fehlt der starke Wind und vor allem die beständigen Wellen. Den Gästen mit Kindern fällt der Strand zu schnell ins tiefe Wasser und den Schwimmern ist das Meer dann doch zu rau. Entsprechend übersichtlich fällt der Strandbesuch aus. Was uns zunächst freut, betrübt uns nach dem Rundgang durch die Küstensiedlung. Zwei von ehemals drei Strandrestaurants haben aufgegeben. Auf dem Weg zurück zum Campingplatz sehen wir leere Apartmentanlagen, Bauruinen und aufgegebene Bars. Dem noch recht guten Bauzustand nach zu urteilen, hat hier die Corona Krise mit voller Macht zugeschlagen und in einem schönen Ort ziemliche Verwüstungen hinterlassen. Wir wünschen Lagoa de Santo André eine schnelle Erholung von diesem schweren Schlag. Die Schönheit, die besondere Natur und das natürlich innewohnende Flair hätten es verdient.

Wir fühlen uns auf jeden Fall wohl hier. Neben dem Strand, bietet der großzügige Campingplatz Platz zur Ruhe. Die gut gepflegten Wege und Stege durch das Naturschutzgebiet laden uns zu Spaziergänge ein. Daneben passt auch noch ein eintägiger Ausflug nach Santiago do Cacem in unseren viertägigen Aufenthalt.