Ein Jahr, ein Bus, ein Zelt, zwei Menschen und tausend Möglichkeiten

Achtsamkeit durch Zeit

Wie in dem Willkommen Beitrag geschildert wollen wir neben dem Bericht von unserer Reise auch beschreiben wie wir uns mit und in der Auszeit verändern und weiter entwickeln. Eine Beobachtung zeigt sich schon nach diesen wenigen Wochen bei uns beiden recht offensichtlich. Wir nehmen unsere Aktivitäten bewußter wahr und können den Dingen ihren angemessenen Zeitrahmen geben.

Einerseits scheinbar nicht überraschend, da mit dem ruhen der Erwerbstätigkeit schlichtweg mehr Zeit für andere Tätigkeiten besteht. Und trotzdem überraschend, denn letztendlich entsteht ja keine „neue“ Zeit. Der Tag enthält nach wie vor 24 Stunden und die Woche geht über 7 Wochentage. Also warum nehmen wir jetzt Ereignisse und Tätigkeiten bewußter wahr und empfinden eine stärkere Verankerung im hier-und-jetzt?

Für mich rührt dies von der neuen Grundüberzeugung „es ist Zeit genug da“ und der damit verbundenen Gelassenheit den Dingen ihren zeitlichen Freiraum zu geben. Es dauert halt so lange wie es dauert und es ist nicht nötig sich schon jetzt Gedanken um den nächsten Schritt und die lange Liste der offenen Themen zu machen. Erstaunlicherweise liesse sich das ja auch im (oder mit) aktiven Erwerbsleben umsetzen. Es erfordert nur den konsequenten gedanklichen Paradigmenwechsel von „ich muss mich beeilen“ auf „es ist Zeit genug da“.

Wir genießen diesen Zustand den Dingen ihren Raum geben zu können und im Moment zu leben. Auch wenn die Herausforderung für uns durch die Auszeit deutlich niedriger liegt, lernen wir aktuell, das wir trotzdem aktiv an der richtigen inneren Haltung arbeiten müssen. Immer mal wieder ertappen wir uns selbst dabei von uns ein schneller und mehr zu fordern, welches zu Unzufriedenheit und Eile führen kann. So verbleibt die Aufgabe das richtige das richtige Maß zu finden.

Als eine Konsequenz daraus, gibt es für uns dieses Jahr auch keinen Reiseplan oder Liste an Zielen, die abzuarbeiten sind. Ein grobes Startdatum, eine ebenso grobe wie unverbindlich Route und viele tolle Anregungen und Wunschziele geben ein wenig Struktur. Doch geben wir uns selbst die Freiheit, im Moment und flexibel zu entscheiden wie lange wir wo bleiben und wohin uns die nächste Etappe führt. Auch wenn wir mit dieser Einstellung nur eine Etappe weit kämen und das ganze Jahr auf einem Campingplatz verbrächten, wäre die Reise ein voller Erfolg, solange wir den Aufenthalt genießen und die Überzeugung besitzen, dies ist genau der richtige Ort für uns.

2 Kommentare

  1. Sabine

    Zeit, Erwartungen, keinen Druck.
    Toll geschrieben, so wahr und doch nicht so einfach, oder vielleicht doch!
    Ich bin schon gespannt auf eure Reise und freue mich euch gedanklich zu begleiten.

    • Claudia

      Liebe Sabine, vielen Dank für deinen und damit ersten Kommentar 👍
      Wir sind auch gespannt, wie das Thema Zeit uns dieses Jahr begleiten wird und berichten weiterhin.

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