Wieder steht mit Nazaré ein bekannter Wassersportort in Portugal auf unserem Programm. Bekannt durch seine Riesenwellen, die in den Wintermonaten am Nordstrand auftreten, besitzt Nazaré in Surferkreisen inzwischen einen legendären Ruf.

Überraschenderweise finden wir während unseres ersten Streifzugs nach Nazaré einen tollen Badestrand mit wenig Wind und keinen Wellen an. Und von Surfer keine Spur. Am Strand tummeln sich die Familien auf ihren Strandtüchern und im Wasser einige Unerschrockene, die dem kalten Atlantikwasser trotzen. Auch der Ort selbst strahlt eher die gelassene und mondäne Atmosphäre eines Familien-Badeorts aus, als die erwartete hippe oder sonst-wie Instagram-mäßige Aura eines Surfer-Hotspots. Portugal bleibt einfach gerne bodenständig und authentisch.

Der Besuch am Leuchtturm Farol de Nazeré mit dem kleinem Museum zeigt dann doch die Surferseite diesen Ortes. Hier gibt es die höchsten surfbaren Wellen auf der Welt und dies ziemlich zuverlässig während der Wintermonate. Entsprechend treffen sich in dieser Zeit die Extremsportler um diese Monsterwellen auf Surfbrettern, Bodyboards, Jet Skis und was auch immer abzureiten. Alljährlich findet in dieser Zeit auch der Big Wave Surf Competition der World Surf League statt.

Interessanterweise sahen wir während unseres Aufenthalts nur ein einziges mal Surfer in Aktion. Bei der Ankunft und dem nächsten Tag gab es weder Wind noch Wellen, entsprechend auch keine Surfer. Am Donnerstag dem Tag mit Wind und damit Wellen, schienen die Bedingungen auch nicht optimal. Nur vier einsame Surfer versuchten am Badestrand ihr Glück, während der eigentliche Surferstrand Praia do Norte nur einige Fußgänger aufwies, die das Spektakel der Brandung genossen. Wie auch immer, wir waren auf jeden Fall schon von diesen Brechern tief beeindruckt. Noch weit entfernt von den Dimensionen der Riesenwellen im Winter, fanden wir sie schon ziemlich Respekt einflößend. Die Surfer, die in der rauhen Jahreszeit Monsterwellen mit 4-6 facher Höhe abreiten, müssen nicht nur ein immenses Können, sondern auch ganz schön viel Mut besitzen.