30. Juni – 8. Juli: Wir bewegen uns nun Richtung Norden der Westküste von Portugal entlang. Der nächste Aufenthalt liegt in dem kleinen Ort Odeceixe.

Wir bleiben in der Nähe der Küste, wählen aus der stürmischen Erfahrung in Sagres heraus diesmal einen Campingplatz etwa 5 km im Landesinneren. Tatsächlich wird hier aus den stürmischen Böen an der Küste ein laues und erfrischendes Lüftchen. Vieles wiederholt sich in Odeceixe, ein kleines weißes Bergdorf, ein großzügiger Natur belassener Campingplatz unter Kiefern, ein breiter Sandstrand am türkis-blauen Atlantik, eine schroffe Steilküste und Wanderwege auf dieser Steilküste. Und doch erleben wir diese gleiche Zutaten in neuer überraschender Form.

Odeceixe ist deutlich kleiner als die zuvor besuchten Städte, eher ein Dorf als eine Stadt. Keine Apartmenthochhäuser, keine Hotels im Stadtbild, dafür finden wir an vielen der traditionellen weißen Häuschen die Einladung zur Übernachtung, meist in Form von Ferienwohnungen, selten als Pension. Die obligatorische Fußgängerzone mit Bars und Restaurants ist klein, aber sehr charmant, und finden wir nur durch Zufall, weil wir uns mit dem VW Bus in die Gassen verirren.

Der Strand von Odeceixe liegt ein gutes Stück, so etwa 4 km, vom Hauptdorf entfernt. Hier treffen wir zum ersten Mal auf einen Strand an einer breiten Flussmündung. Am Strand tobt der Atlantik und direkt dahinter der ruhige Fluß. Vorne das türkis-blaue Meerwasser und landein das leicht grün schimmernde Flusswasser. Und auf den gut 200-300 Meter in das Landesinnere hinein ragende Badebucht alles dazwischen. In der ruhigen und flachen Badebucht üben Stand-Up Padler ihre ersten Schritte und Familien mit kleinen Kindern finden in dem maximal Knietiefen Wasser die völlig gefahrlose und damit entspannte Alternative zum Meeresstrand weiter vorne.

Dort mischen sich Surfer mit Badegästen. Wobei Baden sich zumeist auf eintauchen in die beeindruckend hohen Wellen beschränkt. Der Sandstrand läuft so langsam aus, dass Schwimmen erst recht weit draußen möglich wäre. Und dort warten dann leider schon starke Strömungen, die auch geübten Schwimmer durchaus gefährlich werden können.

Wir unternehmen Küstenwanderungen sowohl Nord- als auch auch Südwärts von diesem Strand aus und können nur die Beschreibung dieses Teilstücks als den reizvollsten Teil des Fischerwegs bestätigen. Die Wege gehen nah an der Küstenlinie entlang, bieten damit immer wieder Aussichten auf die scheinbar endlos lange Steilküste mit ihren Gischt umtosten Klippen.

Da wir eh einmal zum Einkaufen in einer der größeren Ortschaften nahe Odeceixe fahren müssen, nutzen wir diese Gelegenheit für einen Abstecher nach Aljezur und den nahe gelegenen Strände. Aljezur bildete einer der Stationen auf unserer Hochzeitsreise. Tatsächlich finden wir unser Hotel wieder und noch viel schöner, auch den bombastischen Picknick Platz von damals an der Steilküste. Wieder nutzen wir die Gelegenheit für ein Picknick auf der Steilküste, doch diesmal mit Blick auf den Praia Monte Clérigo und damit auf den dahinter liegenden Picknick Platz von unserer Hochzeitsreise.