Ein Jahr, ein Bus, ein Zelt, zwei Menschen und tausend Möglichkeiten

Ruhe und jede Menge Vögel am Stausee Ribeira de Odivelas

Mo. 29. Mai – Sa. 3. Juni: Das Alentejo stellt sich als ziemlich dünn besiedelte Landschaft dar. Und wir stehen mitten drin in diesem Nirgendwo an dem Stausee des Ribeira de Odivelas, weit entfernt von den nächsten Städten oder Dörfern.

Wer die Einsamkeit sucht, dies ist der richtige Campingplatz dafür! Wunderbar gelegen an einem Stausee, eine flächenmäßig große Anlage mit einem schönen und vor allem schattigen alten Baumbestand, naturbelassen und ohne Einteilung in Parzellen. Einzige Bedingung bei der Platzwahl, bitte 10 Meter Abstand vom nächsten Nachbarn halten.

Das machen wir doch gerne und freuen uns auch selber über die großzügige Privatsphäre. Dann finden wir auch noch einen wunderbaren Platz unter Bäumen mit Blick auf den Stausee. Wenn ein Campingplatz dem immer wieder gerne gezeigten Sehnsuchtsbild des einsamen Campers am Strand nahekommt, dann dieser hier. Besonders jetzt in der Vorsaison, in der sich nur wenige Urlauber in dieser abgelegenen Gegend verlieren.

Mich umfängt an diesem Ort sofort das Gefühl des An- und Runterkommens. Auch vorher waren wir auf Plätzen in der Einsamkeit oder auch mit großem Platzangebot und doch ist dieses Gefühl zum ersten Mal so ausgeprägt. Nur wenige Geräusche sind zu hören und wenn, dann das Zwitschern der Vögel, der Blick auf den ruhigen See und keine Bewegungen um einen herum, bis auf das Hoppeln der all gegenwärtigen Kaninchen.

Entspannung und wohliges Nichtstun macht sich bei uns breit. Wahlweise in der Morgensonne oder im Schatten sitzen, den See betrachten, ab und zu einen kuriosen unbekannten Vogel beobachten, das ist unser Tagesablauf. Unser Bewegungsantrieb scheint auf diesem Platz komplett zum Erliegen zu kommen. Wir fahren kein Fahrrad, obwohl sich die Landschaft um den See dazu anbieten würde. An Laufen oder Wandern ist erst recht nicht zu denken. Nur hin-und-wieder ein kurzer Spaziergang auf und um den Campingplatz schaffen wir. Eingestreut dazwischen die allenthalben notwendigen Putz- und Flickaktionen. Zeit bietet sich auf diesem Platz ja reichlich dazu.

So sehr wir diesen Platz und das Ruhen auch genießen, nach drei Tagen genügt es uns. Wir sehnen uns wieder nach mehr Aktivität und Anregung. Nichtstun scheint uns dann doch nur in homöopathischen Dosen zu gefallen. Auch eine interessante Erkenntnis, schien doch vor der Reise die reichliche Zeit für das süße Faulenzen besonders verlockend und begehrenswert.

1 Kommentar

  1. Manuela

    Wie wundervoll dieser Platz und seine Umgebung. Also da würde ich auch gerne länger bleiben 🥰
    Man hat wirklich bei eurem Blog das Gefühl dabei zu sein. So schön geschrieben und die tollen Fotos dazu.

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