14. -17. Mai: Nach bereits einer Reihe von touristischen Hochburgen und Städten voller Touristen fahren wir doch mit Sevilla ein weiteres Epizentrum des andalusischen Tourismus an. Und im Nachgang betrachtet, wir hätten ansonsten eine wunderschöne Stadt mit Flair und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten verpasst.
Eine wesentliche Motivation für uns Sevilla anzufahren, liegt in einem schon länger zurück liegenden Besuch von Claudia in Sevilla. Für Claudia die Möglichkeit Erinnerungen an einen wunderschönen Urlaub wieder aufleben zu lassen und für mich die Chance ihre Erzählungen mit eigenen Eindrücken lebendig werden zu lassen. Und tatsächlich auch heute beeindruckt Sevilla uns mit bombastischen Prunk, schönen Plätzen, sehr viel Grün, einer unfassbaren Häufung an Sehenswürdigkeiten und trotz vieler Touristen mit Flair und Charakter.
Es macht Spaß diese Stadt zu erlaufen. Die Stadt bietet überall gute Gehwege, Parks und ein Grüngürtel verbinden weite Teile der Stadt mit einander und zusätzlich gibt es eine schöne Flaniermeile am Kanal mitten durch die Stadt. Allerdings stellt sich Sevilla auch als recht weitläufig heraus. So sammeln wir über die drei Tage ziemlich viele Schritte auf unseren Sportuhren.
Neben der Altstadt und dem ehemaligen Gelände der Iberoamerikanischen Ausstellung gefallen uns besonders die beiden Stadtteile Tirana und Macarena. Tirana, das ehemalige Arbeiterviertel, glänzt immer noch mit Ursprünglichkeit und einem bodenständigen Stadtflair jenseits der Touristenströme. Macarena bildet den kreativen und hippen Gegenentwurf dazu. Noch nicht überrannt von den Touristenströmen, entdecken wir viele kleine Läden und Bars, essen fantastische Süßspeisen und werden am Ende von dem imposanten Inneren der Basilica de la Macarena überrascht.
Bei den frei zugänglichen Sehenswürdigkeiten ragt für uns der Plaza de España heraus. Ursprünglich erbaut im Rahmen einer Art kleinen Weltausstellung der Iberoamerikanischen Ausstellung von 1929 repräsentiert der Platz den spanischen Beitrag. In Form eines großen Halbkreises umrundet ein Gebäude mit Laubengängen den großen Namensgebenden Platz. Dieser imponiert mit Wasserspielen und Keramikarbeiten. Und als Abschluss des Platzes zur Gebäude gegenüber liegenden Seite wurde ein mit kleinen Booten befahrbarer Wasserkanal angelegt.











Der ehemalige Herrscherpalast Alcazar schwelgt in maurischer Ornamentik und bietet in Mitten der Stadt eine grüne Oase mit seinem kunstvoll angelegten Garten. Neben maurischer Architektur entdecken wir auch gotische und romanische Elemente. Zu verdanken ist diese bunte Mischung dem „nachhaltigen“ Ansatz der christlichen Eroberer des maurischen Sevillas. Nach der Eroberung nutzten die Eroberer geschickt den schon vorhandenen prachtvollen Palast und erweiterten ihn um weitere Elemente. Dadurch blieb der maurische Kern erhalten und weitere Stilelemente kamen im Laufe der Jahrhunderte dazu.

































Auch bei der zentralen Kathedrale von Sevilla begegnet uns das Prinzip der Wiederverwertung von vorhandenen maurischen Strukturen. Auch wenn in diesem Fall die ursprünglich auf dem Platz vorhandene Mosche nach der Umwidmung zur einer christlichen Kirche im Laufe der Zeit letztendlich doch einem kompletten Neubau weichen mußte. Heraus gekommen ist die weltweit drittgrößte Kathedrale.Interessanterweise schimmert tatsächlich an ein paar Stellen noch die maurische Historie durch, z.B. in dem eingefriedeten Orangengarten. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die maurischen Herrscher davor in ähnlicher Weise vorgegangen sind. Die ursprünglich vorhandene christliche Kirche wurde zunächst umgewidmet und später durch einen größeren Neubau ersetzt.




















Sehr schön!
Und wirklich gut, dass ihr nicht (schon) in Italien seid in den Unwettern.
Hi Harald, ja da haben wir echt Glück. Zwar regnet es auch hier endlich mal, aber halt nur ein- oder zweimal am Tag einen schönen kleinen Landregen. Die Bauern hier freut es. Unser nächstes Ziel wird Portugal sein. Voraussichtlich Morgen setzen wir nach Evora um.
Liebe Grüße nach Köln
Jürgen